Bildung heisst Leben  
EDUCATION MEANS LIFE
 

2018 Kleine schmerzende Hand     wie alles anfing.....

Das erste Mal in Namibia, fernab jeder Zivilisation.


Die Elephant Lodge in Purros lag eingebettet zwischen roten Felsen, endlosen Weiten und einem Himmel, der bei Sonnenuntergang in allen Farben zu glühen schien. Es war ein Ort, an dem die Zeit stehen blieb – und die Geräusche der Wildnis das einzige waren, was die Stille durchbrach.
Beim Abendessen, als das Licht der Petroleumlampen über die Tische flackerte und das Rindfleisch auf dem Grill duftete, trat ein junger Mann an uns heran. Scheu, aber bestimmt. Er fragte, ob jemand helfen könne – ein Kind sei am Feuer verletzt worden. Seine Stimme war leise, doch in seinen Augen lag Dringlichkeit.




Am darauffolgenden frühen Morgen fuhren wir querfeldein, hinaus aus dem schmalen Tal, über trockene Flussbetten und sandige Pisten, bis zu einer kleinen Siedlung aus Lehmhütten. Der Wind wehte feinsten Staub über das Land, und in der Ferne glitten Oryxantilopen lautlos über den Horizont. Dort, unter einem einfachen Unterstand aus Ästen und Planen, saß das Kind – die Hände bandagiert, Tränen auf der Wange getrocknet.
Es war in diesem Moment, als der Traum von Urlaub und Abenteuerland eine andere Bedeutung bekam. Fernab der Postkartenmotive und Safariromantik lag hier das echte Leben – roh, verletzlich, und doch von einer stillen Würde getragen.
Wir versuchten zu helfen, so gut es ging. Mit dem Notfallset aus dem Jeep säuberten wir die Wunden, trugen Salbe auf und verbanden die kleinen Hände neu. Das Kind blickte uns mit großen, dunklen Augen an – mehr neugierig als ängstlich. Seine Mutter stand daneben, still, dankbar, mit einem Lächeln, das keine Worte brauchte.
Auf der Rückfahrt schwieg jeder von uns. Der Fahrtwind trug den Geruch der Savanne durch die offenen Fenster, und irgendwo über uns kreiste ein Adler in der klaren Morgenluft. In diesen Momenten verstand man, dass Reisen mehr sein kann als Entdecken – es ist Begegnung. Mit Menschen, mit Schicksalen, und manchmal auch mit sich selbst.


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Seit jenem Tag hat sich unser Leben verändert.
Aus einem einmaligen Abenteuer wurde eine tiefe Verbindung. Jedes Jahr kehren wir nun nach Purros zurück – nicht mehr nur als Reisende, sondern als Freunde. Wir bringen Verbandsmaterial, Medikamente und kleine Dinge des Alltags mit, die dort große Bedeutung haben. Die Kinder erkennen uns wieder, laufen uns entgegen, lachen – und wir wissen: Es war nicht nur ein Urlaub. Es war der Beginn von etwas, das bleibt.


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